2021 – Kunststoffe sind in aller Munde
Der Pre-Plastathon am 6. Mai 2021 widmete sich einer Standortbestimmung:
- Wo gibt es konkrete Handlungspotenziale?
- Was ist denkbar?
- Wie können wir Kunststoffe ersetzen oder besser einsetzen?
Der Pre-Plastathon 2021 war eine Bestandsaufnahme und ein wichtiger Schritt der Vorbereitung auf den Plastathon im Herbst 2021, welcher Lösungsansätze und Veränderung inititieren soll. Mit über 40 Teilnehmer:innen wurde der Pre-Plastathon nicht nur von den Zahlen her sehr gut angenommen. Die Vielfalt der Expertise und Hintergründe reichte von Vertreter:innen von Kunststoffinitiativen, der Stadt, Vereinen und Verbänden über Mittelstand, Kunststoffindustrie bis zu interessierten Privatpersonen. Geschäftsführer Martin Jähnert vom Impact Hub Leipzig begleitete die Teilnehmenden durch die Veranstaltung. Als Input vor den Austausch-Sessions dienten die Impulse eines Fashion-Unternehmens mit Versand in über 18 Länder mit ihrem Weg zu nachhaltigeren Verpackungen und die Unternehmensreise von RECUP und Holy Poly, welche sich durch ein Pfandsystem gegen Einweggeschirre und ein Agenturgeschäft zum Kunststoffrecycling einen Namen gemacht haben.

40+ Teilnehmer:innen

20+ Institutionen

28 Herausforderungen
Der Hintergrund
Der Plastathon als Reaktion auf EU-Richtlinien
Die Initiative eines Plastathons entstand nicht im luftleeren Raum. Die EU verbietet Single Use Plastics, für die Alternativen verfügbar sind. Gut nachzulesen ist dies auf der Webseite ec.europe.eu. Die Circular Economy entwickelt sich vom Nischenthema zum Buzz Word zum Standard-Wunschszenario. Closing Loops – Kreisläufe zu schließen – war auch im Pre-Plastathon mehrfach genannte Herausforderung.
Der Plastathon als Reaktion auf Forschung
Gleichzeitig finden Forscher:innen in den entlegensten Gebieten der Erde Kunststoffrückstände in Lebewesen und zeigen die Dringlichkeit des Themas auf, welches so komplex, vielfältig und vielschichtig ist, dass einzelne Akteure und Organisationen die Problematiken nicht allein lösen können. Hier können wir euch die folgenden Artikel sehr empfehlen:

Diskussionsrunden zu den drei Hauptthemen des Pre-Plastathons

Nach den Impulsen teilten sich die Teilnehmer:innen in die drei Fokus-Gruppen auf, um Challenges zu folgenden Bereichen zu generieren:
- Zero Waste und Kreislaufwirtschaft: Hier haben wir nach Ideen rund um den Wunsch Plastikvermeidung in unsere Gesellschaft zu bringen gesucht, denn diese sind Treiber für den tiefgreifenden Wandel. Die weiteren Gespräche finden unter anderem im Rahmen des “Runden Tisches Mehrweg Leipzig” statt.
- Bionik (Biomimicry): Unsere Natur ist eine enorme Inspiration für Innovation. Grund genug, auch bei der Suche nach umweltfreundlichen Kunststoffen einen Blick in Mutter Naturs Trickkiste zu werfen. Die weiteren Explorationen finden in den nächsten Monaten statt.
- 3D-Druck: Dieses extrem innovative Verfahren sorgt leider auch für viele Kunststoff-Abfälle, die momentan nicht recycled werden. Erste bilaterale Austausche entwickeln sich aus diesem Workshop bereits weiter.

In den verschiedenen Gruppen entstanden so Landkarten der Herausforderungen, die nun in die konkreten Fragestellungen für den eigentlichen Plastathon übersetzt werden. Nach einer Stunde fanden sich die Beteiligten zum Erfahrungsaustausch zurück zur Hauptbühne, um den Abend in einzelnen Gesprächen ausklingen zu lassen.
Vorfreude auf einen Plastathon mit Wirkung
Der Pre-Plastathon 2021 hat Appetit auf mehr gemacht – die sehr diverse Gruppe an Teilnehmer:innen, die vielfältige Expertise, das Interesse am Thema: wir bedanken uns für diesen Zwischenerfolg und freuen uns nun auf die nächsten Schritte: den Austausch in den einzelnen Gruppen zu moderieren, die 28 bereits gefundenen Herausforderungen zu sortieren und dann verständlich und konkret zu definieren, um einen spannenden Plastathon 2021 zu organisieren. Der Plastathon begleitet die Ideenfindung für Lösungsansätze, aus denen dann im besten Falle konkrete Innovationsprojekte weitergetrieben werden.