Hintergrund
Der Fachkräftemangel ist in der Pflege schon lange bittere Realität. Wenn sich an dieser Tatsache nichts ändert, wird sich dies langfristig zunehmend auf die Qualität der Pflege auswirken und insbesondere PflegerInnen, die ihren Job als persönliche Berufung ansehen, werden zunehmend häufig Frustration erfahren sowie verspüren.
Zahlreiche Unternehmen und Start-Ups versuchen dem entgegenzusteuern, indem sie spannende Ideen und Technologien entwickeln: Mit diesen möchte man entweder die Lebensqualität der Bewohner verbessern, die Pflege selbst vereinfachen und/oder eine hohe Effizienz der Pflegenden erreichen, um möglichst wirtschaftlich handeln zu können.
Beim genaueren Hinsehen wird jedoch eines schnell klar. Häufig fokussiert jede dieser Innovationen/jedes dieser nur eine Zielgruppe und vernachlässigt eine andere. Beispielsweise die 12-Stunden-Windel, die sicherlich sehr wirtschaftlich ist, den Pflegenden viel zeit spart, jedoch für den Bewohner und seine Angehörigen u.U. als wahre Zumutung gelten kann.
Herausforderung
Wie können also solche Innovationen oder vermeintliche Optimierungen in Pflegeeinrichtungen tatsächlich bewertet werden und das auch noch kontinuierlich sowie mehrperspektivisch?
Zwar sind Benotungssysteme für Pflegeeinrichtungen wie das MDK bereits lange etabliert, jedoch zeigen sie häufig nur ein punktuelles und/oder geschöntes Bild der Pflegeeinrichtungen. Zumal Prüftage häufig bereits im Vorfeld bekannt werden und folglich dieser Tag dann nicht mehr den tatsächlichen Alltag wiederspiegelt. Auch die Zufriedenheit der Pflegekräfte und Angehörigen sowie die Lebensqualität der Bewohner lassen sich nur schwer bewerten und kaum in Zahlen fassen. Technische Hilfsmittel und Innovationen, welche auf diese Verbesserungen abzielen, fließen oftmals gar nicht in die Bewertungen mit ein. Damit fehlt der Heimleitung ein wichtiges Kontrollinstrument, um die Wirksamkeit einer Prozessänderung oder Einführung einer Innovation zu bewerten. Es bleibt ausschließlich bei einem Bauchgefühl oder Empfinden ohne konkrete Zahlen, Daten oder Fakten. Die Berücksichtigung der Auswirkungen auf das Personal, Bewohner oder Angehörige fehlt häufig ganz oder zumindest teilweise.
Somit liegt es ganz klar auf der Hand, dass hier etwas getan werden muss. Doch WAS? Und WIE? bleibt bisher unbeantwortet stehen.
Fragestellung
Welche Möglichkeiten gibt es, um eine mehrperspektivische und dauerhafte Bewertung einer Einrichtung zu gewährleisten? Wie kann dieses Bewertungssystem zugleich als Instrument für Einrichtungsleitungen genutzt werden, um zu erkennen wo und wie Sie ihre Einrichtung verbessern können. Wie können neue (technische) Hilfsmittel (welche sich nicht durch z.B. monetär bewertbare Verbesserungen ausdrücken, sondern eher Auswirkungen auf „Sicherheit“, „Atmosphäre“ u.ä.) bewertet werden? Wie können sie besser an lokale Bedingungen angepasst werden? Wie kann dieses Bewertungssystem Angehörige inkludieren und gleichzeitig Angehörigen bei der Auswahl „der richtigen“ Pflegeeinrichtung helfen?
Eine Challenge von